Warum Gossip

13. September 2021, 18 Uhr CET

Unter dem Titel Warum Gossip hinterfragt der Filmwissenschaftler Marc Siegel den aktuellen Programmschwerpunkt des M.1 aus der Perspektive von Gegenöffentlichkeiten. Sein Vortrag unternimmt den Versuch, Gossip nicht nur als gestaltlos und flüchtig zu begreifen, sondern diese Flüchtigkeit in und mit Bildern herzustellen. Der Online-Vortrag bildet den Auftakt einer Serie von Talks, die das Projekt GOSSIP diskursiv umspannen.

„Während der aufregenden Zeit des AIDS-Aktivismus und der Entwicklung einer aufkeimenden queeren Gegenöffentlichkeit Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre in den USA wurde ich zum ersten Mal auf die Bedeutung von Gossip als Mittel zur Konstruktion von Intimität und zum Fabulieren von Möglichkeiten für persönliche und kollektive Veränderungen aufmerksam. Inspiriert von der Arbeit feministischer und queerer Literaturwissenschaftlerinnen und philosophischen Überlegungen zu Gossip und Gerüchte versuchte ich zu erforschen, wie dieser ephemere Diskurs nicht nur als ein Mittel zur mündlichen Verbreitung indiskreter Äußerungen, sondern auch als ein Mittel, dies mit und durch Bilder zu tun, gedacht werden kann. Indem ich die Ursprünge meines Denkens über Klatsch nachzeichne, wird dieser Vortrag das Konzept eines Gossip of Images vorstellen.“

Marc Siegel ist Professor für Filmwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Experimentalfilms und der Gender/Queer Studies. Sein Buch A Gossip of Images wird bei Duke University Press erscheinen. Er ist Mitglied der Akademie der Künste der Welt in Köln und Mitbegründer des Künstlerkollektivs CHEAP.

Der Vortrag wird von Agnieszka Roguski eingeführt. Im Anschluss wird die Diskussion für alle Teilnehmer:innen geöffnet. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Der Talk wurde aufgezeichnet und kann auf unserem YouTube- oder Vimeo-Kanal nachgesehen werden.

Termine

2021

13. September 18–19:30 Uhr Warum Gossip